Einmal mehr umkurvten wir also unzählige Hügel, bis sich vor uns eine weitere Ebene ausbreitete, auf der einsam und verlassen eine Art Wachhäuschen stand, in der ein Cowboy in voller Montur den ganzen Tag unter der Wüstensonne darauf wartet, ein paar Tickets verkaufen zu dürfen. Weiter ging es durch den Staub, vorbei am großen Fort und schließlich auf das eigentliche Western-Dorf zu.
Schon aus der Ferne zu sehen ist der berühmteste Torbogen der Welt. Doch diese Spiel mir das Lied vom Tod-Kulisse war natürlich der einzige Fake auf unserer Tour, denn wie man bereits an der Umgebung leicht erkennt, handelt es sich bei dem Styropor-Bogen lediglich um einen Nachbau - der allerdings seine Wirkung nicht verfehlt.
Laut Flyer wurde allerdings auch Leones ultimativer Western hier gedreht, ansonsten wirbt das Fort Bravo (die unterschiedlichen Bezeichnungen rühren übrigens daher, dass die originären Namen Texas Hollywood und Mini Hollywood häufig verwechselt wurden) kurioserweise vor allem damit, Drehort für Filme wie Der Schuh des Manitu, dem Til Schweiger-Lucky Luke, Patton oder Indiana Jones (beziehungsweise Indianer Jones und die letzte Kreuzfahrt, wie es der mit derartigen Stilblüten dicht bepflanzte Prospekt formuliert). Doch auch für Die Glorreichen Sieben, Vier Fäuste für ein Halleluja und Zwei Glorreiche Halunken wurde hier gedreht.
An diesem Tag teilten wir uns das Gelände mit einem bis zwei Dutzend anderen Besuchern, was bei der Größe jedoch kaum in Gewicht fiel, da oft minutenlang keine Menschenseele auf den Straßen zu sehen war. Bei Beginn der Western-Show wunderten wir uns selbst, wie viele Touristen sich vor dem Saloon einfanden, um den Cowboys bei ihren Stunts zuzusehen.
Der Torbogen ist Show, der Rest ist authentischer als irgendwo anders. |
Wo das Western Leone mit Magie glänzt und im Mini Hollywood eine Vielzahl an gut erkennbaren Leone-Kulissen auf den Besucher wartet, trumpft das Texas Hollywood mit einem einzigartigen Look auf. So hatte jedes der drei Dörfer auf unserem Weg eine ganz besondere Eigenschaft, die es ausgemacht hat, womit es sich definitiv lohnt, alle drei zu erkunden. Eine qualitative Reihenfolge lässt sich daher keinesfalls aufstellen. Vielmehr ist jedes einzelne den Besuch wert und eine tolle Erfahrung.